Topic-icon Motoröl-Empfehlung(en) zu verschiedenen Mercedes-Benz-Fahrzeugen der 70/80er

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25 Mär 2020 08:35 - 25 Mär 2020 08:36 #3742 von Ölbär
Guten Morgen LM-Team,

da die Beratung "drüben" bei den Additiven so gut funktioniert und sich der Inhalt meines Fasses für Motorenöl langsam dem Ende neigt, würde ich mir hier gerne eine kompetente wie fundierte Empfehlung für die Folgebeschaffung aussprechen lassen.

Grundsätzlich:
Es handelt sich um eine Handvoll Fahrzeuge wie z.B. /8 und W123 Diesel mit OM616, 617 Motoren, die vermutlich bezüglich ihrer Öl-Bedürfnisse etwas weniger wählerisch sind, aber auch Maschinen wie z.B. der M102 aus dem 230CE (C123) oder M117(560SEC), die moderner sind und - wichtig - unter empfindlichen Oberflächen im Ventiltrieb leiden.

Allen gemein ist, dass sie keine vielgelaufenen Motoren über 180tkm haben, sondern niedrigkilometrig irgendwo zwischen 30 und 80tkm liegen. Somit soll das neue Motoröl vor allem bei den empfindlicheren Maschinen ausreichend schnell durchölen, um den anfälligen Ventiltrieb schnell zu versorgen und auch zum geringen Verschleißzustand der Motoren passen. Die Autos laufen nicht jeden Tag, stehen auch mal ein paar Wochen (über den Winter sowieso), somit wäre es auch gut, wenn trotz längeren Stehens bis zum Aufbau des Öldruckes gewisse Restschmiereigenschaft vorhanden bliebe. Auch soll davon ausgegangen werden, dass die Autos auch mal auf der BAB gefordert werden; sie werden nicht nur mit 85 km/h um den Kirchturm geschoben, sondern müssen auch mal rennen. Also sollte das Motorenöl auch bei den 4-Gang-typischen höheren Drehzahlen ausreichende Reserven aufweisen.

Ob Maschinen aus der Zeit nun eine 5W-, 10W-, oder 15W-XX Viskosität brauchen / bevorzugen, kann ich nicht sagen, es soll halt ausreichend schnell durchölen, vor allem hinsichtlich der Additivierung empfindliche (anfällige) Ventiltriebe schützen und die Motore innen sauber halten. Das ist mir wichtig; die Laufleistung beschränkt sich auf ca. 1.000-2.000 km / Jahr, somit sind große km-Intervalle kein Thema. Es wird halt auch mal im späten Herbst gefahren, da kann es schon an die 0 Grad herangehen.

Können Sie mir ein Öl empfehlen, das ich z.B. im 60L-Fass in die Werkstatt stelle und die genannten Anforderungen erfüllt? Oder sollte ich unterscheiden zwischen Grauguss-Vorkammer-Diesel und moderneren Benziner-Maschinen, daher besser zweierlei Produkte nehmen?

Da der Fhzg.-Hersteller eher von Festschmierstoffen wie MoS2 abrät (warum auch immer) und ich (subjektiv) "innerlich saubere" Motoren ohne schwarze Feststoffe im Öl eigentlich lieber mag, bin ich jetzt nicht so auf die MoS2-Sachen scharf, aber gerne für Ihre technische wie fundierte Empfehlung offen! Wie gesagt, soviel km laufen werden sie nicht, sondern eher unter den Standzeiten zwischen den Kaltstarts leiden.

Viele Grüße,

Ölbär
Letzte Änderung: 25 Mär 2020 08:36 von Ölbär. Grund: Überschrifft angepasst

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25 Mär 2020 09:43 #3744 von LIQUI MOLY
Hallo Ölbär,

die Motoren können qualitativ alle mit der Leistungsklasse MB 229.1 bedient werden.
Von der Viskosität her wurde von MB standardmäßig ein 10W-40 eingesetzt. Alternativ kann man hier jedoch auch andere Viskositäten einsetzen, je nach Motorverschleißzustand.
Wenn die Motoren aber alle im guten Zustand sind und niedrige Laufleistung haben, kann man hier natürlich alle mit einem SAE 10W-40 versorgen.
Wir können Ihnen unser Super Leichtlauf 10W-40 im 60 Liter-Fass (Artikel-Nr. 1302) empfehlen. Hier haben wir sogar die MB 229.3 Freigabe, welche auf die MB 229.1 rückwärtskompatible ist.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr LIQUI MOLY-Team

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25 Mär 2020 18:24 #3746 von Ölbär
Hallo Liqui-Moly-Team,

prima, danke. Wie gesagt, die Motoren sind allesamt recht wenig gelaufen, einige davon unter 50 tkm, da möchte ich schon ein angemessenes Öl drin fahren. Es soll den länger gestandenen Motor schnell durchölen und ggf. gute Haftung an den Oberflächen bei Stillständen haben. Steht eh alles ausführlich oben.

Wie wichtig da Zinkgehalte usw. wirklich sind, kann ich nicht beurteilen, es gibt ja ganze Foren, die sich an diesen Themen abarbeiten.

Wenn Sie meinen, das 10W40 Super Leichtlauf sei da genau das richtige, nehme ich das. Falls ein bestimmtes 15/40 noch idealer sei, weil mehr Zinkanteil drin und das wichtiger ist, oder ein 5/40, weil dies und jenes - Sie wissen es am Besten.

Vielen Dank und Grüße,

Ölbär

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26 Mär 2020 08:15 #3747 von Ölbär
Ergänzung: Nach gestrigem Querlesen im Netz stelle ich fest, dass diverses Publikum über einen gewissen Mindest-ZDDP-Gehalt redet, damit in bestimmten Betriebszuständen Notlaufeigenschaften gewährleistet sind, und dessen Rückgang in neuzeitlichen Ölen beklagt.

Es wird angeführt, dass das vermehrte Einlaufen älterer Konstruktionen, insbesondere Ventiltriebe bestimmter Konstruktionsarten / Werkstoffwahl, aufgrund der starken Zurücknahme des ZDDP-Anteils begünstigt wird. Sicher kennen Sie diese Themen bereits allesamt.

Wie hoch ist der ZDDP-Anteil im Super-Leichtlauf 10W40? Speziell die M102/3 und M116/7-Maschinen fallen durch hohe Ausfallraten am Ventiltrieb aus, was ich durch ein ZDDP-armes Öl nicht begünstigen möchte.

Diesen Punkt bitte ich noch, zu klären. Vielen Dank!

Grüße,
Ölbär

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26 Mär 2020 10:19 #3750 von LIQUI MOLY
Hallo Ölbär,

der ZDDP Wert liegt hier bei ca.1200ppm. Früher wurde der Verschleißschutz überwiegend über den ZDDP Gehalt gesteuert.
Daher reden heute immer alle über diesen Wert. Heute ist der ZDDP Wert immer noch wichtig, aber nicht mehr allein aussagekräftig wenn es um Verschleiß, Reibung und Notlaufeigenschaft geht. Heute haben wir viele andere Additive welche das gleiche leisten können und diesen Einsatz abgelöst haben.

Es bedeutet also nicht, dass wenn der ZDDP nicht gleich ist wie früher, dass ein Öl deswegen schlechter ist. Hier kommt es auf das Additivpaket an.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr LIQUI MOLY-Team

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26 Mär 2020 11:26 - 26 Mär 2020 11:27 #3753 von Ölbär
Hallo Liqui-Moly-Team,

in Ordnung, der von Ihnen angegebene Wert von 1200ppm ist ja noch im guten Mittelfeld, so dass ich hier (auch wenn ich kaum Ahnung habe;-) kein schlechtes Gefühl bekomme; dies scheint ja noch ein guter, oberer Durchschnittsgehalt zu sein (wenn man den Tenor in einschlägigen Foren glauben darf). Ich bekomme heute noch das 60L-Fass geliefert, danke für die Informationen und Beratung zum Thema Ölauswahl!

Meinen Sie, das MotorProtect würde in meinen Ventiltrieb-anfälligen Motoren im Bezug auf einlaufende Nockenwellen wesentlich Sinn machen? Es hat ja eine Langzeitwirkung und wenn der Motor frisches 10W40 Super Leichtlauf bekommt, +MotorProtect hinzu, dann hat man diesem Problem ebenfalls Rechnung getragen?

Würden Sie ein anderes Additiv zum Motoröl empfehlen, in meinem Falle?

Gruß,

Ölbär
Letzte Änderung: 26 Mär 2020 11:27 von Ölbär. Grund: Tippfehler.

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