Bootsmotoren

Hallo zusammen,

durch Zufall habe ich dieses Forum entdeckt und hoffe, dass ich auf meine Fragen vielleicht ein paar Antworten bekomme.

In meinem Motorboot ist ein 6 Zylinder Turbo Dieselmotor eingebaut bei dem demnächts ein Ölwechsel(12 Liter) ansteht.

Für mich stellen sich zunächst folgende Fragen:

Gilt für Bootsmotoren das gleiche wie für PKW Motoren oder sollte man Besonderheiten beachten?

Sind die Öl-Wechselintervalle ( man sagt so ca. 100 Betriebsstunden) ausreichend, oder kann man längere Intervalle nehmen?

Spielt das Fahrverhalten (Bsp. überwiegend im unteren Drehzahlbereich)eine Rolle für evtl.vermehrte Ölablagerungen oder ist es irrelevant?


Sollte man Zusätze ins (Boots)-Motorenöl geben, oder kann man das Geld hierfür sparen?

Zurzeit ist das Diesel Leichtlauf Öl 10W-40 von Liqui Molly im Motor. Ist dies ok oder gibt es bessere Alternativen.

Vielen Dank für Eure Antworten

hieku

Hallo hieku,

gerne möchten wir Ihnen bei Ihren Fragen weiterhelfen.
Allerdings sind die Angaben zu dem Motor sehr allgemein gehalten - die Fragen aber doch sehr speziell. Daher wäre es hier erst einmal sinnvoll Daten bzw. Hersteller / Baujahr zu dem Motor in Erfahrung zu bringen.

Dann können wir Ihre Fragen auch spezifisch beantworten.

Danke und freundliche Grüße aus Ulm

Es handelt sich um einen Mercruiser D 4,2 l Turbo AC mit 220 PS. Das Baujahr des Bootes ist 1994.

Ich hoffe das diese Angaben ausreichend sind.

Vielen Dank


hieku

Hallo hieku,

hier sind unsere Antworten auf Ihre Fragen:

Gilt für Bootsmotoren das gleiche wie für PKW Motoren oder sollte man Besonderheiten beachten?
Sind die Öl-Wechselintervalle (man sagt so ca. 100 Betriebsstunden) ausreichend, oder kann man längere Intervalle nehmen?

Auch bei Bootsmotoren gibt es Herstellervorgaben bezüglich der Ölqualität - deshalb haben wir auch die zusätzlichen Daten von Ihnen benötigt. Bei diesem Motor ist entweder das Originalprodukt für die längsten Wartungsintervalle gefordert oder - mit verkürzten Intervallen nach API CG. Da unsere Produkte vom Leistungsniveau mindestens vergleichbar mit dem Originalprodukt sind, können wir ebenfalls 100 Betriebsstunden Wechselintervalle angeben aber ohne Analyse nicht weiter verlängern.

Spielt das Fahrverhalten (Bsp. überwiegend im unteren Drehzahlbereich)eine Rolle für evtl.vermehrte Ölablagerungen oder ist es irrelevant?

Grundsätzlich spielen hauptsächlich Öltemperatur und Kraftstoffqualität eine Rolle - die Wechselintervalle sind aber so bemessen, dass sich eigentlich keine Ablagerungen bilden sollten - vor allem nicht bei der höheren Ölqualität. Sollte es trotzdem zu Ablagerungen kommen, bitte mechanische Teile wie z.B. das Einspritzsystem prüfen.

Sollte man Zusätze ins (Boots)-Motorenöl geben, oder kann man das Geld hierfür sparen?

Additive machen immer Sinn, um den Motor in extremen Situationen zu schützen und Reibung zu mindern. Dahingehend gibt es keine Unterschiede, wo der Motor verbaut ist.

Zurzeit ist das Diesel Leichtlauf Öl 10W-40 von Liqui Moly im Motor. Ist dies ok oder gibt es bessere Alternativen.

Das Diesel Leichtlauf Motorenöl ist für Fahrzeuge auf der Straße konzipiert - für den maritimen Bereich sollte ein Öl mit besseren Eigenschaften bezüglich Feuchtigkeit / Wasser verwendet werden - das Marine Motoroil 4T 10W-40 oder 15W-40 wäre hier die beste Wahl.

Anbei noch die Links zu den beiden Produkten:

Motoroil 4T 10W-40

Motoroil 4T 15W-40

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Ratschläge weiterhelfen. Bei Rückfragen können Sie sich gerne melden.

Freundliche Grüße aus Ulm

Vielen Dank für die nützlichen Hinweise.

Das vorgeschlagene Öl 15 W 40 habe ich mir bereits besorgt, denn es steht ein Ölwechsel an.

Zum Schluß noch eine abschließende Frage:

Spielt es eigentlich eine Rolle ob der Ölwechsel vor oder nach der Winterpause ( Boot kommt für ca 5 Monate in eine Halle) durchgeführt wird? Können sich durch das "Altöl" Ablagerungen etc. bilden oder ist der Zeitpunkt des Ölwechsel völlig unkritisch?

Viele Dank und viele Grüße nach Ulm

hieku

Hallo hieku,

das hängt immer von der Lagerung des Bootes ab. Wenn Sie das Boot wie beschrieben in einer Halle lagern, die nicht feucht und gut durchlüftet ist, ist das ideal.

Dann macht es auch Sinn, den Ölwechsel zum Anfang der neuen Saison zu machen und mit einem frischen Öl zu starten. Ablagerungen sind dabei auch kein Problem, da Sie idealerweise vor dem Ölwechsel den Motor nochmals warmlaufen lassen. Dadurch gelangen die ganzen Schwebstoffe in den Kreislauf und werden "ausgeschieden".

Wir wünschen Ihnen einen guten Wochenstart.

Freundliche Grüße aus Ulm