CeraTec oder MotorProtect oder...... ?

Ich kann mich dieser Einschätzung nur anschließen. In jeder mir bekannten BDA wird auf die nötige Verkürzung des Intervalls unter erschwerten Nutzungsbedingungen hingewiesen. Außerdem ist das von Ihnen bisher verwendete 10W-40 doch eher von der einfachen Sorte. Ich würde (nahezu immer) zur Verwendung eines hochwertigen Öls raten, so wie bspw. dem Synthoil Energy 0W-40. So teuer ist es auch nicht. Es ist aber mit Sicherheit langzeitstabiler und wahrscheinlich hält es den Motor auch besser sauber. Und nein, es ist nicht zu dünn. Heiß ist es ähnlich dick wie das 10W-40, nur kalt ist es weniger dick, was aber ausschließlich von Vorteil ist. Kalt ist jedes Öl zu dick, niemals zu dünn. Durch seinen hohen PAO-Anteil ist das Synthoil Energy aber thermisch erheblich stabiler. Da braucht es kein anderes Fabrikat, sondern eine "andere", sprich bessere Qualität!

Und von wegen "keine deutlichen Verschleißerscheinungen"; das halte ich noch lange nicht für ausgemacht. Kipphebelwelle und Kipphebel waren ja bereits fertig. Was meinen Sie, wie dann erst andere Teile aussehen, die ebenfalls unter der Schlammbildung und in Folge dessen unter Mangelschmierung gelitten haben dürften. Wissen wird man es erst nachdem man den Motor zerlegt hat.

Einmal Motorspülung, eine maßvolle Verkürzung der Intervalle von vielleicht 5.000 km und dann ein richtig gutes Öl, evtl. + Motorprotect, das wird jedenfalls ganz sicher nicht schaden.

An DLBA:
Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ein bischen klingt das aber, als hätte ich aus Sparsamkeit/Unwissenheit das "Ölmanagement" so gehandhabt.
Nachdem das Fahrzeug keine Opel-Garantie mehr hatte und da ich gelernter Fahrzeugschlosser bin, habe ich die Wartung dann in Eigenregie durchgeführt. Deshalb habe ich 1997(!) bei Liqui Moly angerufen und geschildert, wie ich das Fahrzeug nutze. Mir wurde daraufhin das Öl Art.-Nr.:4743 empfohlen. (Opel "verlangte" ein Öl 15W-40 oder 20W-50 der Kategorie CD.)

Die Beschreibung des 4743 lautet auch heute noch so:

"Liqui Moly LKW-Leichtlauf-Motoröl 10W-40 20 Liter
Synthesetechnologie-Leichtlaufmotorenöl. Ermöglicht lange Ölwechselintervalle. Vermindert Öleindickung durch Rußeintrag. Hält den Ölverbrauch niedrig. Sorgt selbst unter kritischen Betriebsbedingungen für einen optimalen Öldruck und stabilen Schmierfilm. Für Fahrzeuge mit bewährter Motorentechnologie.
Einsatzgebiet:
Ganzjahresöl. Speziell entwickelt für Nutzfahrzeugdieselmotoren ohne Dieselpartikelfilter (DPF). Auch geeignet für den gemischten Fuhrpark. Turbo- und Kat-getestet."

Somit glaubte ich, mit diesem höherwertigen Öl auf der sicheren Seite zu sein. Außer dem Problem mit dem Ölschlamm gibt es ja auch kein Problem!!!
Der Ölverbrauch liegt auch jetzt noch bei ca. 0,2 Liter auf 1000 Km. Abgaswerte, Leistung, Laufgeräusch.... alles OK.
Von "Mangelschmierung" gehe ich auf keinen Fall aus. Dann wäre der Motor bei der Belastung längst hinüber!
Ich verwende jetzt ein 5W-40-er Öl und mache es so, wie Sie im letzten Satz angeregt haben. Die Motorspülung ist schon erfolgt!

Nein, meckern wollte ich keineswegs. "Kritik", wenn überhaupt, dann konstruktiv. Das war sie hoffentlich. Ich sage ja nur, ich würde ein anderes Öl verwenden.
Mir ist ja klar, dass man oft mit einem älterem Auto geneigt ist, scheinbar "passend dazu" auch "ältere" Ölspezifikationen zu verwenden. Im Regelfall ist es aber schon vorteilhaft, auf ein modernes Öl zu gehen. Ich will das 4743 überhaupt nicht schlecht reden, aber ein Synthoil Energy (oder ein vergleichbares) ist zweifellos leistungsfähiger. Es kann einfach mehr. Der Satz "Für Fahrzeuge mit bewährter Motorentechnologie." ist schon ein Stück weit Euphemismus. Auf deutsch heißt es soviel wie "Diese Öl erfüllt leider nur einfachere Anforderungen.". Und "CD" ist halt auch schon von vorvorgestern.
Damals war es ja vielleicht auch noch eine Kostenfrage. Heute, Stichwort Ölpreise im Internet, ist gutes Öl deutlich günstiger zu haben. Das macht natürlich auch die Entscheidung pro Vollsyntheseöl viel leichter. Und wie gesagt, ich würde auch wenigstens einmal MotorProtect oder zumindest Ceratec einfüllen. Oder wenigstens LM 1011/1012 Oil Additiv (MoS2), das ist am preiswertesten. Optimal wäre vielleicht MotorProtect und zusätzlich etwas MoS2. Zuvor wäre mir aber das Öl selbst wichtig.

Die Wartung selbst durchzuführen ist doch völlig ok. Ich mache es selbst am Neuwagen, außer natürlich Garantiesachen. Wenn ich etwas selbst mache weiß ich wenigstens, dass es ordentlich gemacht ist. Außerdem kennt man nur so den Zustand seines Autos. Mein Vertrauen ins Handwerk ist sehr begrenzt. Und ich hab vor dem Studium selbst mal eins gelernt.

Die "Kritik" war konstruktiv! Wir sind auch weitest gehend einer Meinung. Das Motorprotect habe ich schon da, kommt nach dem nächsten Ölwechsel rein. Zur Zeit habe ich noch Öl-Schlamm-Spülung drin.
Besonders gefällt mir Ihr letzter Absatz. Ich könnte ein Buch über die "Leistungen" von Autowerkstätten schreiben!
Ich kenne in meiner Umgebung einige, nicht einer einzigen würde ich mein Fahrzeug wieder anvertrauen!

Vorschlag: Ich schreibe die andere Hälfte.

Mir geht's da echt ganz ähnlich. Nur hab ich das Problem, Garantiesachen eben in einer Vertragswerkstatt machen lassen zu müssen. Mit dem Risiko, dass sie's schlimmer machen*. Ein echtes Dilemma.



*Einmal waren über 130 km mehr auf dem Tacho, außerdem steht das Auto vier Tage mit offenen Fenstern in der Werkstatt (Staub und adieu Neuwagengeruch), dann ist ein Kratzer da und ein andern mal ist das Schnarren lauter als vorher. Nicht zu reden von Bremsenrubbeln weil wieder jemanden meinte die Radbolzen mit dem Schlagschrauber anknallen zu müssen. In kaum einer anderen Branche ist die Erfolgsquote dermaßen gering. Und irgendwie scheinen viele es völlig zu normal zu finden.

Vorschlag angenommen!